Die Rennstrecke von Montreal ist nach Kanadas berühmtestem Rennfahrersohn Gilles Villeneuve benannt, der bei einem Trainingsunfall in Zolder auf tragische Weise ums Leben kam. Es war der Aufstieg des französisch-kanadischen Stars (der 1978 für Ferrari unterschrieb), der den Anstoß für eine neue Rennstrecke in Quebec gab, und eine Abkehr von der Rennstrecke in Mosport Park, auf der bis dahin der kanadische GP stattfand. Der Bau einer komplett neuen Anlage wurde als zu teuer und als zu langwieriges Projekt angesehen, daher wurde beschlossen, das Problem zu lösen, indem die Straßen auf der Ile Notre Dame zu einer Rennstrecke verbunden wurden. Die Insel wurde 1967 zwischen dem Sankt-Lorenz-Strom und dem Sankt-Lorenz-Seeweg (einem Schiffskanal) gebaut und bietet eine hervorragende Kulisse für eine Rennstrecke. Das erste F1-Rennen auf der neuen Rennstrecke von Montreal fand 1978 statt, Villeneuve erzielte seinen ersten GP-Sieg, nachdem Jariers Lotus ausfiel, was die 73.000 Fans in Aufruhr versetzte. Alan Jones gewann im folgenden Jahr für Williams, und im darauffolgenden Jahr legte er noch einen drauf und holte sich sowohl das Rennen als auch die Meisterschaft. Das Rennen von 1981 wurde in einem Regenschauer ausgetragen, Jacques Laffite gewann für Ligier dank seiner Michelin-Regenreifen und des Matra V12-Motors. Villeneuve unterhielt die Massen und belegte nach einer Reihe von Zwischenfällen mit einem konkurrenzlosen Ferrari den dritten Platz. Das Rennen von 1995 war der einzige Karrieresieg für den kämpferischen französischen Sizilianer Jean Alesi in seinem Ferrari. Als er danach mit Reportern sprach, verriet er, dass er in den letzten paar Runden so von Emotionen überwältigt war, dass er anfing zu weinen und die Strecke vor ihm kaum sehen konnte! Villeneuves Sohn Jacques war Grund für die Aufregung beim Rennen von 1996, als er für Williams unterschrieb, aber er wurde an diesem Tag von seinem Teamkollegen Damon Hill geschlagen.